Müde „Mocki“ nur Zehnte bei Team-EM

Der 13. Start bei einer Team-EM war für die 39-fache Deutsche Meisterin Sabrina Mockenhaupt kein Glückstag. Sie belegte in Braunschweig über 5000 Meter nur den 10. Platz in 15:58,47 min. Archivfoto: Frank Steinseifer
Der 13. Start bei einer Team-EM war für die 39-fache Deutsche Meisterin Sabrina Mockenhaupt kein Glückstag. Sie belegte in Braunschweig über 5000 Meter nur den 10. Platz in 15:58,47 min. Archivfoto: Frank Steinseifer

Auch wenn Sabrina Mockenhaupt zusammen mit dem DLV-Team in Braunschweig den Sieg bei der Team-Europameisterschaft davon trug – für „Mocki“ selbst Sabrina wurde der Auftritt bei der Team-EM zu einer großen Enttäuschung. Über 5000 Meter landete die 33-Jährige in indiskutablen 15:58,47 Minuten nur auf dem zehnten Platz. Von den erhofften zehn Punkten steuerte Mocki letztlich nur drei Zähler bei. Im Ziel suchte die zwölffache Deutsche Meisterin über die 5000-Meter-Distanz nach Erklärungen.

Enttäuscht erklärte die Wilgersdorfer Langstreckenläuferin im Interview mit ZDF-Reporter Norbert König: „Ich wollte eigentlich zehn Punkte holen und nicht Zehnte werden. Bei dem Feld hätte ich eigentlich locker mithalten müssen, doch ich hatte heute von Beginn an müde Beine, es ging von Anfang an nichts.“

Zehn Punkte für Sabrina Mockenhaupt eingeplant

Aufgrund der Meldezeiten wurde „Mocki“ hinter der klaren Favoritin Meraf Bahta aus Schweden auf den Plätzen zwei oder drei gehandelt – zehn oder elf Punkte hatte man sich von der kleinen Siegerländerin für die Team-Wertung der Deutschen Leichtathleten erhofft. Eine realistische Einschätzung, war Sabrina Mockenhaupt, die eine persönliche Bestzeit von 14:59,88 Minuten vorzuweisen hat, noch vor wenigen Wochen die 5000 Meter – fast aus dem Langdistanz-Training für die 10.000 Meter-Europameisterschaften in Zürich – in 15:18 Minuten gelaufen. Beim 32. Mini-Internationalen in Koblenz hatte Mockenhaupt damit die EM-Norm (15:28,00 Minuten) unterboten. Zum Vergleich: Am Ende betrug in Braunschweig die Siegerzeit der Schwedin Bahta 15:36,36 min. – eine Zeit, die „Mocki“ normalerweise immer laufen kann.

Niedriges Anfangstempo

Dabei waren die äußeren Bedingungen für ein gutes „Test“-Rennen auf dem Weg zur EM in Zürich für die Läuferin der LG Sieg gar nicht mal so schlecht und auch das Publikum sorgte im Eintracht-Stadion in Braunschweig für eine tolle Kulisse.  Durch das niedrige Anfangstempo von 3:18 min. für die ersten und 3:06 min. für die zweiten 1000 Meter blieb das Feld der zwölf Läuferinnen lange Zeit zusammen. Die langsame Fahrt hätte eigentlich nach dem Geschmack von Sabrina  Mockenhaupt sein müssen — auch das Rennen in Koblenz war anfangs mit 3:07 min. (1000 m) und 9:15 min. (3000 m) nicht gerade flott.

Doch nun, beim Rennen in Braunschweig, wirkte Sabrina Mockenhaupt, die sich vom Start weg hinten im Feld einsortierte, nicht wirklich frisch und bereits vor der 4000-Meter-Marke musste die Sportsoldatin von der neunköpfigen Führungsgruppe abreißen lassen.  Sichtlich enttäuscht lief die 39-fache Deutsche Meisterin mit 120 Meter Rückstand auf die Siegerin als Zehnte in 15:58,47 min. über die Ziellinie. Eine 5000-Meter-Laufzeit, die sogar als Durchgangszeit in einem 10.000-Meter-Rennen zu langsam wäre.

13. Start bei der Team-EM ein Unglückstag

Vor 13 Jahren hatte „Mocki“ in Bremen ihre Premiere bei der Europameisterschaft der Nationalteams – damals noch Europacup. Jetzt in Braunschweig war es für die Wilgersdorferin der 13. Start in Folge bei dieser Veranstaltung. Die Zahl 13 war für die 1,55 Meter kleine Läuferin nicht eben eine Glückszahl, der 22. Juni 2014 wurde zu einem schwarzen Tag.

Schlechtes Timing – zu hart trainiert

Im Interview mit ZDF-Leichtathletik-Experte Norbert König mutmaßte die 33-Jährige, die Vorbereitung auf das Rennen sei wohl „schlecht getimt“ gewesen, zur EM müsse das besser laufen.  „Meine Beine waren müde. Anscheinend habe ich das Training von letzter Woche Dienstag noch nicht aus den Beinen gehabt“, suchte Sabrina Mockenhaupt nach Erklärungen für den schlechten Auftritt. Vor nur fünf Tagen hatte sie im Training 8 x 1000 Meter im Schnitt von 3:09 Minuten mit 200 m Trabpause im Schnitt von 74 Sekunden absolviert – und damit offensichtlich „überpaced“.

50. Einsatz im Nationaltrikot

Nach dem Rennen postete Mocki: „So schlecht habe ich mich noch nie bei der Team-EM für Deutschland verkauft und das Bittere ist, dass es mir auch noch vor heimischem Publikum passiert ist! Ich habe von Anfang an nicht ins Rennen gefunden, war müde und habe mich nur noch durchgekämpft!  Ein kleiner Trost für mich: heute war mein insgesamt 50. Einsatz im DLV-Nationaltrikot! Ich liebe es für Deutschland zu laufen und weiß, dass ich auch noch einen raushauen werde…“

Bevor es für Sabrina Mockenhaupt ins Höhentrainingslager nach Davos/Schweiz geht, kümmert sie sich in dieser Woche um den Laufnachwuchs im Siegerland. Als Schirmherrin des Projektes „Erfolg mit SchuSS“ Schule und Sport Siegen, wird sie am kommenden Donnerstag im Wielandstadion in Wilnsdorf junge Talente für den Laufsport begeistern.

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