
PADERBORN. Die SG Wenden hat den nächsten Deutschen Meistertitel eingefahren. Bei den Deutschen Meisterschaften im Halbmarathonlauf in Paderborn haben Frederik Jonas Wehner (1:06:45 Std.) , Fabian Jenne (1:07:53 Std.) und Marco Giese (1:09:18 Std.) die Goldmedaille in der Teamwertung gewonnen.
Im Rahmen des ältesten Straßenlaufs Deutschlands, dem 77. Paderborner Osterlauf, wurden am Ostersamstag die Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften ausgetragen. Insgesamt über 14.000 Läuferinnen und Läufer auf unterschiedlichen Distanzen und zehntausende Zuschauer an der Strecke, sorgten für eine beeindruckende Atmosphäre bei dieser Großveranstaltung. Durch die warmen Temperaturen waren die Bedingungen vor allem für die Halbmarathon-Distanz über 21,195 Kilometer nicht eben optimal.
Sechster Deutscher Meistertitel mit der Mannschaft
Die Meisterschaften waren sehr kurzfristig auf den Termin des Paderborner Osterlaufs terminiert worden, so kurzfristig, dass die SG Wenden das eigentlich schon geplante traditionelle Trainingslager in Cuxhaven noch auf den letzten Drücker absagen musste – sollte doch das Männerteam wieder um einen Platz auf dem Podium mitlaufen. Und so reiste Lauftrainer Egon Bröcher mit Ehefrau Gerlinde allein zum Ostertripp gen Norden, immer mit einem Ohr Richtung Paderborn. „Vor allem Dieter Müller hat mich immer auf dem Laufenden gehalten und ich habe mit unseren Jungs mitgefiebert. Wir waren gerade in Cuxhaven mit den Rädern in Höhe der Kugelbake unterwegs, da hat mich dann die Nachricht erreicht, dass wir wieder einen Mannschaftstitel gewonnen haben“, freute sich Bröcher gestern auf der Heimreise zurück nach Ottfingen. Damit feierte die SG Wenden bereits den sechsten Deutschen Meistertitel in der Mannschaftswertung – drei Mal im Halbmarathonlauf, zwei Mal im Crosslauf sowie ein DM-Titel im Berglauf.
„Das Rennen war eine echte Quälerei!“
Freddi Wehner, SG Wenden
Im Abschlusstraining vor der DM hatte Trainer Egon Bröcher im Gespräch mit Frederik Wehner und Marco Giese gescherzt: „Ihr habt ja beide noch keine DM-Medaille, dann wird es jetzt aber mal langsam Zeit!“ Eigentlich hatten Bröcher und auch seine schnellen Jungs nicht mit dem Titel gerechnet, denn der Fokus im Training lag in den vergangenen Wochen auf der 10.000-Meter-Distanz, denn in zwei Wochen bei der DM in Hamburg wollen zumindest Frederik Wehner und Fabian Jenne eine tiefe 29er-Zeit anpeilen. Vom Start weg liefen Frederik Wehner, Fabian Jenne und Marco Giese zunächst forsch in der Spitzengruppe mit. Die beste Tagesform erwischte der Alchener Freddi Wehner, der jedoch mit den Temperaturen haderte: „Sonne, Sonne, Sonne, keine einzige Wolke am Himmel, es war einfach viel zu warm für schnelle Zeiten. Ich habe mir auf der Strecke alle Flüssigkeiten über den Kopf geschüttet die ich kriegen konnte, auch klebrige Iso-Getränke waren dabei. Das Rennen war eine echte Quälerei.“
„Es ist wie im Fußball.
Wenn die Mannschaft Deutscher Meister wird,
dann fragt niemand mehr, ob das Spiel gut oder schlecht war.
Wer den Titel gewinnt hat alles richtig gemacht.“Egon Bröcher, Trainer der SG Wenden

Als schnellster der SG-Athleten lief er in seinem zweiten Halbmarathon überhaupt in 1:06:45 Stunden als Gesamtvierter ins Ziel und belegte damit den 3. Platz in der Männer-Hauptklasse. Fabian Jenne, dem offensichtlich das Trainingslager auf Mallorca noch in den Knochen steckte, folgte als Siebter im Gesamteinlauf (2. M35) mit einer Zeit von 1:07:53 Std. und der Olper Marco Giese komplettierte die Mannschaft als Elfter (6. MHK) in 1:09:18 Std. und in 3:23:53 Std. reichte es sogar zur Goldmedaille. Eigentlich hatten sich alle drei Läufer deutlich bessere Laufzeiten erhofft, doch über Trainer Egon Bröcher erklärte: „Es ist wie im Fußball. Wenn die Mannschaft Deutscher Meister wird, dann fragt niemand mehr, ob das Spiel gut oder schlecht war. Wer den Titel gewinnt hat alles richtig gemacht.“ Markus Mockenhaupt lief nach einem kurzen „Boxenstopp“ in 1:14:53 Std. zur Bronzemedaille in der Klasse M45. Verletzungsbedingt nicht am Start war diesmal Manuel Schräder.
TuS Deuz gewinnt zwei Mal „Silber“

Nicht nur für die SG Wenden war Paderborn ein gutes Pflaster, auch die Langstreckler des Deuz kehrten mit Erfolgen ins Siegerland zurück. Schnellster Deuzer war erwartungsgemäß der Niederscheldener Viktor Horch, der sich mit dem Wilgersdorfer Markus Mockenhaupt einen spannenden Kampf um Silber und Bronze in der Altersklasse M45 lieferte. Im Endspurt sicherte sich Viktor Horch in 1:14:50 Std. mit drei Sekunden Vorsprung vor Mockenhaupt den 2. Platz und damit seine erste Einzelmedaille bei Deutschen Meisterschaften. Fünfter in der Klasse M40 wurde der Burbacher Christian Becker in 1:17:46 Std. Etwas überraschend gewann Tobias Schmechel in 1:23:22 Std. (12. M45) das Duell um den dritten Platz in der Mannschaft des TuS Deuz (M35-M45) gegen den stärker eingestuften Folker Schepp (1:25:42 Std./13. M40), der mit seiner Leistung nicht zufrieden war. In der Mannschaftswertung belegte das Deuzer Team den 5. Platz in 3:55:34 Std.
Stefan Brockfeld stark – Gabi Müller-Scherzant zurück
Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Andreas Senner und Dieter Müller, platzte leider die Deuzer Mannschaft in den Altersklassen M50-M60. Aber auch als Einzelstarter lieferten Stefan Brockfeld und Neuzugang Martin Tarfeld eine beachtliche Performance ab. Stefan „Brocki“ Brockfeld beendete das Rennen in der äußerst stark besetzten Altersklasse M55 auf Platz 13 in 1:25:58 Std., Martin Tarfeld lief gleichmäßig wie ein Uhrwerk und freute sich sehr über seine Endzeit von 1:29:22 Std. (7. M60). Die zweite Silbermedaille für den TuS Deuz holte Gabi Müller-Scherzant in der Altersklasse W55. Nach langer verletzungsbedingter Meisterschaftspause feierte sie ein gelungenes Comeback und zeigte sich mit ihrer Zeit von 1:35:24 Std. durchaus zufrieden. Jens Raupach vom CLV Siegerland belegte in 1:24:28 Std. den 18.Platz in der M35.