HILCHENBACH. Das Gillerbergturnfest gilt als das größte Bergsportfest im deutschsprachigen Raum. Im Jahre 1907 wurden die Wettkämpfe auf der Ginsberger Heide zum ersten Mal ausgetragen – also vor 117 Jahren. Das Bergsportfest ist für viele Sportlerinnen und Sportler, die die drei Wettkampftage meist auch in einem Zeltlager im Areal neben dem Gillersportplatz verbringen, längst eine Kultveranstaltung geworden. Seit 2023 ist auch ein Gillerlauf, der im Rahmen der Rothaar-Laufserie um den AOK-Cup ausgetragen wird, mit im mehrtägigen Veranstaltungsprogramm. Beim Volkslauf über 2, 5 und 10 Kilometer gab es nach der gelungenen Premiere im Vorjahr einen noch größeren Zulauf: Mit insgesamt 441 Teilnehmern über alle Strecken gab es einen neuen Teilnehmerrekord.
„Es gibt nur Gummistiefel oder Sonnenbrand“
Wenn man über das Gillerbergfest spricht, dann muss man unweigerlich auch übers Wetter reden. Strömender Regen, schlammige Pisten, Hitze und Trockenheit – das Gillersportfest, das seit 1907 vom Siegerlandturngau ausgerichtet wird, hat schon so manche Wetterkapriolen erlebt. „Es gibt nur Gummistiefel oder Sonnenbrand“, so Frank Schneider, Volksläufer und Organisator des Fackellaufs des TV Langenholdinghausen, der auch diesmal am Giller dabei war. Am Freitagabend war die Gillerwelt auf der Ginsberger Heide noch in Ordnung. Wie schon im Vorjahr hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Sommerwetter gute Bedingungen – hätte der Lauf zwei Tage später auf dem Programm gestanden, er wäre vermutlich abgesagt worden, denn aufgrund der Wetterlage und Gewitterneigung sowie nach einer regenreichen und stürmischen Nacht musste das Bergfest für den letzten Wettkampftag am Sonntag leider abgesagt werden.
Giller ist Kult – der Gillerlauf könnte es auch werden
Nach dem traditionellen Auftakt beim Gillerschwimmen eine Woche zuvor war die zweite Auflage des Gillerlaufs der Startschuss in das dreitägige Bergsportfest. Schon bei der Premiere im Vorjahr waren die Organisatoren begeistert von der Resonanz, gingen doch auf Anhieb 350 Läuferinnen und Läufer sowie Walker auf die Strecke. Diesmal war der Andrang noch größer: Mit insgesamt 441 Sportlerinnen und Sportlern und damit fast 100 mehr als im Vorjahr, gab es einen neuen Teilnehmerrekord. Die Organisatoren der Rothaarlaufserie um den AOK-Cup 2024 hatten ein glückliches Händchen, den Gillerlauf mit ins Programm der Laufserie aufzunehmen. Das Gillerbergsportfest ist seit Jahrzehnten Kult – der Gillerlauf ist auch auf dem besten Wege dahin.
Läufer verschwinden wieder in einer Staubwolke
Eigentlich hätte der Giller ein wenig Regen VOR dem Beginn des Sportfestes gebrauchen können, denn wie schon im Vorjahr war die über 90 Jahre alte Rundbahn auf dem Gillersportplatz eine staubige Steppe. Kurz nach dem Start zum Gillerlauf am Freitagabend waren die Läuferinnen und Läufer kaum noch zu erkennen und in einer trüben Wolke eingehüllt. Wohl dem, da da schnell vorneweg laufen konnte. Im Hauptlauf über 9,4 Kilometer mit 159 Startern waren das zwei Wittgensteiner, denn mit Dominik Weise (34:34 Min.) und Franziska Espeter (TV Laasphe/40:29 Min.) lagen im Gesamteinlauf zwei Läufer der LG Wittgenstein vorn. Bei den Männern folgten auf den Plätzen zwei und drei Viktor Horch (34:55) und Anno Dallmann (beide TuS Deuz/35:36) und bei den Frauen Ina Haas (Bad Berleburg/41:11) und Sabrina Franz (TuS Müsen/41:55).
„Bergziege“ Thomas Braukmann nun als Freizeitläufer
Auch über 5 Kilometer war ein Wittgensteiner das Maß der Dinge: Till Hartmann vom VfL Bad Berleburg gewann in 18:42 Minuten vor Max Grüttner (TV Kreuztal/19:15) und Ben Berg (ASC Weißbachtal/19:27). Schnellste Läuferin war hier Lena Dornhöfer (TSG Helberhausen/22:47) vor Mailin Dickhaut (TuS Erndtebrück/24:07) und Johlanda Tabhea Espeter (TV Laasphe/25:36). Ein Wiedersehen gab es hier mit einem ehemaligen Spitzenläufer der Region: Der mittlerweile 58-jährige Hilchenbacher Thomas Braukmann, Spitzname „Bergzeige“, lief nach knapp 25 Minuten ins Ziel. „Damit bin ich zufrieden. Laufen macht mir immer noch Spaß und wenn man zwei Mal in der Woche nur ganz langsam ein paar Kilometer läuft, dann kann man auch nicht mehr erwarten.“
123 Schülerinnen und Schüler über 2 Kilometer
Richtig gut besetzt waren die Nachwuchsrennen über 2 Kilometer – 78 (!) Schülerinnen und 45 Schüler nahmen teil. Weil viele Schülerinnen und Schüler von auswärtigen Vereinen wie Langenei-Kickenbach, vom TV Kronenburg, aus Bochum-Witten oder aber von der Velberter SG ohnehin in irgendeiner Disziplin beim Bergsportfest gemeldet waren, gingen sie dann kurzerhand auch beim Gillerlauf an den Start. Doch ganz vorne platzierte sich dann der heimische Nachwuchs. So gab es bei den Schülerinnen mit Filipa Klein (8:15 Min.), Leni Schneider (8:28) und Mathilda Schneider (8:31) einen dreifachen Triumph des ASC Weißbachtal. Buchstäblich bis auf den allerletzten Meter blieb der Ausgang bei den Jungs spannend. In einem starken Finish lag dann Julien Noel Klein vom TuS Deuz knapp vor Colin Saßmannshausen vom VfL Bad Berleburg – beide waren zeitgleich in 7:10 Minuten. Dahinter auf den Plätzen folgten Theo Utsch (ASC Weißbachtal/7:23) sowie Leo Uebach (TuS Ferndorf/7:24) als Sieger in der MU14.
Ergebnisse 2. Gillerlauf im Rahmen des AOK-Rothaar-Cups 2024
9,4 Kilometer Hauptlauf
Männer
Hauptklasse: 1. Dominik Weise (LG Wittgenstein) 34:34 Minuten; 2. Erik Fleischhauer (SGE Ergste) 44:08; 3. Benjamin Schneider (TV Freudenberg) 44:22.
M30: 1. Jannik Farnschläder (DJK Mudersbach) 35:55; 2. Johannes Willert (TuS Erndtebrück) 37:36; 3. Markus Plett (TSG Helberhausen) 38:09.
M35: 1. Anno Dallmann (TuS Deuz) 35:36; 2. Tim Dally (Espetersport) 40:29; 3. Patrick Krämer (ASC Weißbachtal) 40:38.
M40: 1. Viktor Horch (TuS Deuz) 34:55; 2. Folker Schepp (TuS Deuz) 37:15; 3. Mues Dominic (VfL Heinsberg) 38:03.
M45: 1. Florian Schneider (TV Littfeld) 40:15; 2. Christian Riedel (TSG Helberhausen) 42:38; 3. Stephan Klein (ASC Weißbachtal) 43:01.
M50: 1. Christof Werner (TSG Helberhausen) 41:03; 2. Christian Sureth (TV Laasphe) 43:52; 3. Ingo David (TSG Helberhausen) 48:30.
M55: 1. Thomas Grell 40:49; 2. Manuel Tuna (TSG Helberhausen) 43:48; 3. Henning Braukmann (TG Grund) 44:40.
M60: 1. Frank Lauber (VfL Bad Berleburg) 44:46; 2. Ulrich Grobbel (TuS 08 Bilstein) 46:24; 3. Stephan Wollny (TuS Hilchenbach) 46:58.
M65: 1. Leo Kölsch (TuS Volkholz) 49:15; 2. Peter Klaas (VfL Heinsberg) 51:42; 3. Hans Georg Seifert (TuS Erndtebrück) 53:44.
M70: 1. Günter Henze (TV Attendorn) 50:40; 2. Bernd Loock (Skifreunde Hüttental) 52:16; 3. Paul-Gerhard Bernshausen (TV Allenbach) 59:26.
M75: 1. Nikolaos Tamis (SC Attendorn) 57:35; 2. Jörg Herbrand (TV Wanheimerort) 1:45:20.
M85: 1. Werner Stöcker (TuS Erndtebrück) 53:57.
Frauen
Hauptklasse: 1. Maria Theresa Espeter (TV Laasphe) 44:57; 2. Stefanie Bieder (TV Gosenbach) 46:04; 3. Melina Kunze (ASC Weißbachtal) 49:37.
W30: 1. Sabrina Franz (TuS Müsen) 41:55; 2. Friederike Haß (TuS Dahlbruch) 44:03; 3. Tina Willert (SKI Verein Lützel) 44:04.
W35: 1. Franziska Espeter (TV Laasphe) 40:29; 2. Ina Haas (Bad Berleburg) 41:11; 3. Silke Tammert (TV Allenbach) 52:05.
W40: 1. Katrin Di Teodoro (TV Eichen) 45:37; 2. Katharina Groos 52:44; 3. Nicole Hartrampf (Rothaar Aktiv) 53:06.
W45: 1. Kathrin Brüseken (TuS 08 Bilstein) 47:17; 2. Larissa Giebeler (ASC Weißbachtal) 53:36; 3. Birgit Lauber (Kilometerhelden) 55:54.
W50: 1. Astrid Grafe (TuS Müsen) 49:07; 2. Daniela Borkenstein (ASC Weißbachtal) 53:52; 3. Bianca Görnig (SG Siegen-Giersberg) 55:39.
W55: 1. Kerstin Simon (TuS Müsen) 48:49; 2. Sabine Hoffmann (ASC Weißbachtal) 49:15; 3. Viola Bruch (TSG Helberhausen) 52:00.
W60: 1. Susanne Hein (TV Kredenbach Lohe) 52:05.
W65: 1. Conny Wagener 46:44; 2. Petra Menne (TSG Helberhausen) 51:54; 3. Juliane Scheel (TSG Helberhausen) 53:44.
W70: 1. Ingrid Ebener (TG Rudersdorf) 1:13:17.
5 Kilometer
Männer
MU18: 1. Ben Berg (ASC Weißbachtal) 19:27 Minuten; 2. Thilo Rettler (SKI-Club Fretter) 19:59; 3. Lennart Roth (SC Rückershausen) 20:24.
MU20: 1. Max Grüttner (TV Kreuztal) 19:15; 2. Luca Nötzel (LG Kindelsberg) 20:28.
Allgemeine Klasse: 1. Till Hartmann (VfL Bad Berleburg) 18:42; 2. Keanu Stöcker (TuS Erndtebrück) 19:33; 3. Phillip Hansmann (VfL Bad Berleburg) 20:16.
Frauen
WU18: 1. Fenja Dittmann (TG Grund) 28:24; 2. Christine Joenke (SC Rückershausen) 33:20.
WU20: 1. Mailin Dickhaut (TuS Erndtebrück) 24:07; 2. Luisa Beerwerth (TuS Müsen) 29:55; 3. Mia Joy Grafe (TuS Müsen) 29:55.
Allgemeine Klasse: 1. Lena Dornhöfer (TSG Helberhausen) 22:47; 2. Johlanda Tabhea Espeter (TV Laasphe) 25:36; 3. Nicole Roda (VfB Wilden) 26:17.
5 Kilometer Walking
Männer
1. Frank Queißer (TV Allenbach) 29:09; 2. Thomas Mertens (TV Fredeburg) 35:08; 3. Friedhelm Imhof (FC Weidenhausen-Amsterdam) 35:42.
Frauen
1. Lisa Merz (ASC Weißbachtal) 33:39; 2. Denise De Boitte-Saßmannshausen (VfL Bad Berleburg) 38:42; 3. Katrin Baldurson-Schütz (TSG Helberhausen) 40:45.
2 Kilometer
Schüler
MU10: 1. Max Oschmann (TZ Bochum-Witten) 8:45; 2. Adam Krzanowski (TuS Deuz) 8:46; 3. Yassin Barakat (TV Feudingen) 9:10.
MU12: 1. Kilian Gimmler (TZ Bochum-Witten) 9:12; 2. Tarjei Heinemann (TV Littfeld) 9:21; 3. Liam Haschke (TSV Aue-Wingeshausen) 9:22.
MU14: 1. Leonard Uebach (TuS Ferndorf) 7:24; 2. Janis Semmerling (TuS Deuz) 7:39; 3. Nik Pinnen (SC Rückershausen) 8:09.
MU16: 1. Julien Noel Klein (TuS Deuz) 7:10; 2. Colin Saßmannshausen (VfL Bad Berleburg) 7:10; 3. Theo Utsch (ASC Weißbachtal) 7:23.
Schülerinnen
WU10: 1. Lumi Klein (ASC Weißbachtal) 9:34; 2. Nele Menn (TuS Hilchenbach) 9:47; 3. Emily Hass (TV Littfeld) 10:12.
WU12: 1. Lena Strunz (TV Kronenburg) 8:49; 2. Julie Pinnen (SC Rückershausen) 9:15; 3. Antonia Fleper (TV Langenei-Kickenbach) 9:30.
WU14: 1. Filipa Klein (ASC Weißbachtal) 8:15; 2. Leni Schneider (ASC Weißbachtal) 8:28; 3. Lieselotte Oberin (Triteam Siegerland) 8:34.
WU16: 1. Mathilda Schneider (ASC Weißbachtal) 8:31; 2. Emma Schneider (ASC Weißbachtal) 8:40; 3. Louisa Münzner (ASC Weißbachtal) 8:48.
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