Kreuztal-Eichen. Doppelsieg des TuS Deuz beim 32. Kindelsberg-Lauf des TV Eichen. Andreas Senner gewann über die geänderte und nochmal schwerere 20 Kilometerstrecke in 1:17:49 Stunden mit großem Vorsprung. Ebenso deutlich überlegen war sein Vereinskollege Thomas Braukmann über 10 Kilometer. Im Ziel auf dem Sportplatz in Eichen hatte der Hilchenbacher in starken 32:53 Minuten fünf Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten.
Beim 32. Kindelsberglauf des TV Eichen machte der Tross der Volksläufer beim dritten Wertungslauf zur Rothaar-Laufserie um den AOK-Laufcup 2014 Station. Nach dem 36. Erndtebrücker Volkslauf, dem 18. Büschergrunder Waldlauf galt es nun am Kindelsberg Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln. Wer in die Cup-Wertung der Rothaar-Laufserie kommen will, muss bekanntlich an mindestens vier der insgesamt sechs Laufveranstaltungen teilgenommen haben. Die Siegerehrung erfolgt dann bei der Abschluss-Veranstaltung in der Krombacher Brauerei am 21. November 2014.
391 Läuferinnen und Läufer beim 32. Kindelsberglauf des TV Eichen
Kratzte der Veranstalter TV Eichen im Vorjahr mit 399 Teilnehmern (inklusive Bambinilauf) an der 400er Marke, so gab es diesmal mit insgesamt 391 (inklusive 18 Bambini) nur unwesentlich weniger Teilnehmer. Auf viel Zustimmung stieß die schnelle Abwicklung der Siegerehrung im direkten Anschluss an die Läufe auf dem Sportplatz in Eichen unter freiem Himmel. Das war zwar in Anbetracht der Wetterlage recht risikoreich – doch der Mut wurde belohnt: Es blieb trocken!
Andreas Senner verfluchte die Streckenänderung
Als Andreas Senner im Lauf über 20 Kilometer den Kindelsberg hinabstürmte, hatte er mehr Frust statt Lust. „Total bescheuert! Da jagen die uns zwei Mal den Anstieg hoch…“ fluchte der Läufer des TuS Deuz, als er mit einer Minute Vorsprung auf den nächsten Verfolger dem Ziel entgegeneilte. Es hatte eine Streckenänderung gegeben, die der Ausrichter TV Eichen aufgrund von Wegebau-Maßnahmen vornehmen musste. Das Resultat: Die ohnehin schwere Strecke hinauf auf den Kindelsberg wurde nun durch einen zwei mal zu absolvierenden Anstieg noch anspruchsvoller. So war der neue Kurs mit 400 fehlenden Metern zwar nicht mehr 20 Kilometer lang, doch für die 44 Starter auf der Langstrecke galt es statt der bisher 370 nun 490 Höhenmeter zu bewältigen. Und so war von manch einem Volksläufer im Ziel auch zu hören: „Das war echt happig. Ich hatte seit langem noch mal ans Aufhören gedacht“
Andreas Senner, der Vorjahressieger über die 10 Kilometer (37:10 min.), der nach monatelangen und langwierigen Rückenproblemen nun wieder besser in Tritt kommt, konnte sich über die Strapazen auf der etwa 19,6 Kilometer langen Strecke mit dem Gesamtsieg in 1:17:49 Stunden (1. M45) hinwegtrösten. Zum Vergleich: Im Vorjahr gewann Frank Hardenack (Neuenkleusheim) in 1:15:40 Stunden.
Rund eine Minute später folgte am Samstag Tobias Schmechel (BSG Geisweid), der Vorjahresdritte, in 1:18:47 Stunden (1. M35). Auf den weiteren Plätzen folgten Manuel Tuna (TSG Helberhausen/2. M45), im Vorjahr noch Achter im Gesamteinlauf, in 1:25:07 Std. und dem erneut starken Gerhard Schneider. Der 64-jährige Laufsenior des TuS Deuz wurde Vierter (!) im Gesamteinlauf, Sieger der Klasse M60, in glatt 1:31 Stunde.
Susanne Homrighausen (VfL Bad Berleburg) Schnellste über 19,6 km
Dicht beisammen lagen die besten Frauen des Tages in Eichen: Schnellste Läuferin war die 38-jährige Susanne Homrighausen vom VfL Bad Berleburg, die im Zieleinlauf auf dem Sportplatz in 1:43:17 Stunden erfasst wurde. Der Tagessiegerin mit nur sechs Sekunden Rückstand dicht auf den Fersen folgte die 19 Jahre ältere Juliane Scheel von der TSG Helberhausen, die in 1:43:23 auch die Klasse der W55 gewann. Nur rund eine halbe Minute später war mit der 59-jährigen Ulrike Wilbrand (LG Südsauerland/1:43:57) schon die Drittschnellste und die Zweite der Altersklasse W55 im Ziel.
Braukmann beflügelt durch Tempotraining auf der Bahn
Hatte Andreas Senner auf der langen Strecke schon einen deutlichen Vorsprung, so hätten die Zuschauer beim Lauf über 10 Kilometer beinahe glauben können, der Läufer mit der Startnummer 612 sei völlig allein unterwegs. Der Führende, Thomas Braukmann vom TuS Deuz, lief mutterseelenallein vorneweg. Im Ziel hatte der Hilchenbacher, der in den zurückliegenden drei Jahrzehnten schon so oft den Kindelsberg hinaufgestürmt und als Sieger zurückgekehrt war, über fünf Minuten (!) Vorsprung. Seine Siegerzeit auf der anspruchsvollen Strecke: 32:53 Minuten!
Braukmann, der noch vor einer Woche bei den Deutschen Straßenlaufmeisterschaften über 10 Kilometer in Düsseldorf den Dritten Platz in der Klasse 45 in 34:10 Minuten belegt hatte, erklärte den Leistungssprung so: „Es läuft bei mir derzeit einfach hervorragend. Ich führe das vor allem auf das Tempotraining auf der Bahn beim TuS Deuz zurück. 1000er, 2000er Intervalle, richtig schnell, so etwas habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht.“ Zum Vergleich seiner Siegerzeit vom Kindelsberglauf mit der eine Minute langsameren Zeit bei der DM auf einem flachen Straßenkurs sagte der 48-Jährige: „Ich war ja in Düsseldorf genauso schnell wie Mocki (Deutsche Meisterin in 34:12 min.) und die kann ja derzeit auch deutlich schneller laufen.“ Das Training auf der Bahn in Dreis-Tiefenbach scheint dem Bergspezialist offenbar Flügel zu verleihen.
Lars Brandenburger zurück in der Laufszene
Hinter Thomas Braukmann folgte der 22 Jahre jüngere Timo Höhl von den Sportfreunden Edertal in 38:09 Minuten (1. MHK). Auf Rang drei schob sich der erst 17-jährige Melvin Busch in 38:34 Minuten. Vierter im Gesamtklassement wurde ein alter Bekannter der heimischen Laufszene: Lars Brandenburger, früherer Spitzenläufer des CVJM Siegen in der Jugend und Juniorenklasse (er lief mit 19 Jahren bei der DM in Koblenz 31:26 Minuten), wohnt derzeit in Schmallenberg und trägt sich mit dem Gedanken, ins Siegerland zurückzukehren. Am Kindelsberg startete er jetzt nun in 38:53 Minuten so etwas wie ein kleines Läufer-Comeback. „Ich habe schon etliche Kilos runter und es läuft immer besser“, sagte der 39-Jährige im Gespräch mit laufen57 .
„Zunge aus dem Hals“ bei Franziska Espeter
Der schnellsten Läuferin des Tages über 10 Kilometer konnten auch die Strapazen des Kindelsberges nichts anhaben. Mit wehendem Pferdeschwanz, einem fröhlichen Lachen und sogar noch einer keck dem Fotografen herausgestreckten Zunge lief Franziska Espeter (TV Laasphe) sichtlich locker das letzte Gefällstück dem Ziel entgegen. Mit einer Siegerzeit von 41:58 Minuten lag die 25-Jährige deutlich vor der Konkurrenz. Rund zwei Minuten später folgte ihre Vereinskollegin Conny Wagener in 44:08 Minuten. Sie gewann erneut die Altersklasse W55 souverän, musste sich jedoch harter Konkurrenz im Gesamteinlauf erwehren, denn die 58-jährige hatte im Ziel nur drei Sekunden Vorsprung vor Bianca Limper (44:11 min.) vom TV Arfeld.
Torben Henrich (TuS Erndtebrück) gewinnt 5-Kilometer-Lauf
Den Jedermannlauf über 5 Kilometer dominierte Torben Henrich vom TuS Erndtebrück. Der 19-Jährige, der im Vorjahr in 20:23 Minuten Zweiter im Gesamteinlauf wurde, sicherte sich am Samstag in 20:05 Minuten den Sieg mit großem Vorsprung vor dem ein Jahr jüngeren Marco Hoffmann vom EJOT TV Buschhütten (2. MU20/21:17 min.) und Antonio di Teodoro vom TV Eichen (1. MJED/21:26 min.), der offensichtlich ein Abo auf den Platz Platz besitzt, denn bereits vor einem Jahr war er Drittplatzierter, jedoch vier Sekunden schneller unterwegs.
Schnellste Frau war Davina Bohn vom TuS Deuz. Die 16-Jährige hatte noch kurz vor dem Ziel die bis dahin Führende, Maria Theresa Espener vom TV Laasphe (1. WU 20/23:33 min.) abgefangen und sich den Sieg über die 5 Kilometer in 23:29 Minuten (1. WU18) gesichert. Beachtlich auch die Leistung des erst 13-jährigen Birger Hartmann vom VfL Bad Berleburg, der in 21:48 Minuten Sechster im Gesamteinlauf wurde. Eine Stunde zuvor war er bereits beim 2-Kilometer-Schülerlauf gestartet und hatte dort den fünften Platz in 7:09 Minuten belegt.
Rudolf Schöler bei allen 32 Läufen am Start
Der traditionelle Volkslauf des TV Eichen ist auch immer wieder Anziehungspunkt vieler Walker und Nordic-Walker. Im ersten Wettbewerb des Tages gingen diesmal 52 Teilnehmer auf die 7 Kilometer lange Strecke. Schnellster Walker war Eckhard Halfmann vom Sportpark Siegerland in 40:37, gefolgt von Hajo Siewer (Skiclub Olpe) und Hubert Wenninger (ohne Verein). Der 71-Jährige gehörte vor einem Unfall vor über 15 Jahren zu den besten Altersklassenläufern der Region. Seit einigen Jahren unterden Walkern ist auch Rudolf Schöler vom TV Büschergrund. In früheren Jahren unter den Läufern, ist der mittlerweile 72-Jährige jetzt unter die Walker gegangen. Beim Kindelsberglauf ist Rudolf Schöler mittlerweile eine Institution: Er nahm an bisher allen 32 Läufen/Walkingwettbewerben hinauf auf den Kindelsberg teil und wurde dafür gesondert ausgezeichnet.
Die besten Schüler und Schülerinnen in den getrennt gestarteten Läufen über 2 Kilometer trugen allesamt Trikots von Wittgensteiner Vereinen. Schnellster Schüler war Felix Lange (1. MU16) vom TuS Erndtebrück in 6:47 Minuten vor Julian Hansmann (2. MU16) von SF Edertal in 6:55 Minuten. Bei den Schülerinnen lag im Ziel mit Lea Reichelt (1. WU16) in 7:52 Minuten und Jessica Schreiber (2. WU16) in 8:03 Minuten ein Läufer-Duo des VfL Bad Berleburg ganz vorne. Äußerst beachtlich die Leistung der erst 11-jährigen Emily Schneider. Die Nachwuchsläuferin des SC Rückershausen lief die 2 Kilometer in 8:16 Minuten. Zum Vergleich: Im Schülerlauf wäre kein Junge in ihrem Alter vor ihr platziert gewesen!
Ergebnisse 32. Kindelsberglauf: HIER
170 Fotos vom 32. Kindelsberglauf: HIER
Bereits in einer Woche wird mit dem Citylauf in Bad Berleburg der vierte Wertungslauf der Rothaar-Laufserie um den AOK-Laufcup 2014 ausgetragen; am 4. Oktober 2014 erfolgt der Start beim 42. Rothaar-Waldlauf in Aue-Wingeshausen; den Abschluss der Laufserie bildet der 17. Helberhäuser HauBerg-Lauf am 25. Oktober 2014.
Also die 120 HM mehr sind stark übertrieben. Durch die Änderung sind knapp 60 HM mehr zu bewältigen.
@Florian: Das kommt mir eigentlich auch zu viel vor, war aber die Angabe des Veranstalters!
Keine Ahnung wo diese Angaben herstammen. Die Strecken Änderung habe ich mit gpsies erstellt und so weiter gegeben. Dann hat dort wahrscheinlich jemand etwas falsch gelesen.
Also es sind nur knapp 60HM die sich ändern.
Es war leider keine gute Alternative vorhanden.
Klar ist die Steigung alles andere als schön. Aber durch diese Änderung konnte der Großteil der Strecke beibehalten werden. Inklusive der Station am Turm. Sonst hätte die Strecke ganz anders verlaufen müssen.
Der Weg wird wohl jetzt erneuert.
Ich habe gestern mal ein paar Fotos von dem Stück zwischen der Querung der Straße zum Kindelsberg und der Kreuzbank gemacht. Einfach grausam, was die aus dem schönen Weg gemacht haben 🙁 https://www.facebook.com/wolfgang.menn/media_set?set=a.10202798303897976.1073741836.1212034563&type=1
Das stimmt. Der Weg ist fürchterlich.
Aber wenn ich richtig informiert bin, ist er im Moment besonders schlimm, da er erneuert wird.
Es ist wohl nur noch keine Zeit gewesen, den Weg weiter zu bearbeiten.
Mal schaun ob bald Schotter angeliefert wird.