PERL. Bei den Deutschen Crosslauf-Meisterschaften in Perl an der Mosel, im Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Luxemburg, haben Jonas Hoffmann (12. Platz), Fabian Jenne (14.) und Frederik Jonas Wehner (24.) von der SG Wenden auf der Männer-Langstrecke gegen starke Konkurrenz die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung gewonnen.
Deutsche Crosslauf-Meisterschaften 2023. Schauplatz der letzten nationalen Titelkämpfe des Jahres ist die kleine Gemeinde Perl an der Mosel, im Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Luxemburg gelegen. Rund 900 Läuferinnen und Läufer haben für die Wettkämpfe gemeldet und die Strecke, welche die Athletinnen und Athleten auf dem Wiesengelände direkt am Deutsch-Luxemburgischen Schengen-Lyzeum absolvieren müssen, ist überaus anspruchsvoll. Der Parcours geht über enge Kurven, viele Richtungswechsel und kurze selektive Steigungen und das Geläuf ist nach den wochenlangen Regenfällen tief und sumpfig.
Nur einen Platz vor dem LAC Freiburg
Es läuft das Rennen der Männer-Langstrecke über 9,7 Kilometer. Gut eine halbe Stunde lang sind sie auf dem anspruchsvollen Wiesengelände durch den tiefen Matsch gerannt, hatten sich für die Mannschaft gegen harte Konkurrenz bis aufs Letzte verausgabt und sahen am Ende des Rennens eher aus wie Schlammcatcher. Knitterkaputt im Ziel brauchte es eine zeitlang, bis sich Jonas Hoffmann, Fabian Jenne und Frederik Jonas Wehner im verdreckten roten Dress der SG Wenden so richtig freuen konnten. Denn so kurz nach dem Querfeldeinrennen war noch nicht klar, auf welchem Platz sie diesmal in der Mannschaftswertung liegen würden. In den vergangenen 20 Jahren hatten die Langstreckler aus dem Sauerland zwei Mal den Titel geholt, auch zweite Plätze belegt, waren aber auch etliche Male auf den Plätzen vier und fünf bei der Vergabe von Edelmetall leer ausgegangen. Groß war dann der Jubel bei der Bekanntgabe der Teamwertung: Die SG Wenden hatte sich in der Punkteaddition hinter dem neuen Deutschen Mannschaftsmeister LSC Höchstadt/Aisch (31 Punkte) und dem TSV Bayer 04 Leverkusen (42) mit der Platzziffer 50 die Bronzemedaille gesichert. Und das mit dem hauchdünnen Vorsprung von einem Zähler auf die viertplatzierte Mannschaft des LAC Freiburg – heißt im Klartext: Hätte einer der drei Wendener Läufer im Endspurt auch nur einen Platz eingebüst, wäre der Treppchenplatz futsch gewesen.
„Und wieder hat man gesehen:
Egon Bröcher, Trainer SG Wenden
die SG Wenden kann Crosslauf
– auch wenn’s richtig schwer wird.“
„Kompliment an die Mannschaft. Und wieder hat man gesehen: die SG Wenden kann Crosslauf, auch wenn’s richtig schwer wird. Alle drei sind ein richtig starkes Rennen gelaufen. Wenn man in der Ergebnisliste sieht, welche Läufer mit Bestzeiten von 8:20 Minuten über 3.000 und 14.30 Minuten über 5.000 Meter sie alle geschlagen haben, dann sieht man, in was für einer guten Form sie derzeit sind“, freute Trainer Egon Bröcher nach dem Rennen auf der Männer Langstrecke, das in diesem Jahr wieder stark besetzt war.
Jonas Hoffmann legt mit frischen Beinen den Grundstein
Den Grundstein für den Erfolg legte Triathlet Jonas Hoffmann. Der hatte, anders als zuletzt noch bei den Westfälischen Cross-Meisterschaften, die er voll aus dem Training heraus gelaufen war, dem DM-Rennen große Aufmerksamkeit geschenkt. Der noch 26-Jährige hatte sich das Rennen bestens eingeteilt, lag Runde für Runde an Position elf, oder zwölf und überquerte dann als Zwölfter in 29:50 Minuten nur fünf Sekunden hinter dem Breidenbacher Kilian Schreiner, einem Läufer mit Bestzeiten von 13:51 (5.000 m) und 29:06 Minuten (10.000 m), die Ziellinie. Egon Bröcher: „Bei Jonas hat man gemerkt, dass er große Tainingsumfänge trainiert und dadurch eine hohe Ausdauerleistung hat.“
Fabian Jenne kämpft sich bis zum 14. Platz vor
Erneut einen starken Eindruck hinterließ auch wieder Fabian Jenne, der zuletzt als souveräner Sieger bei den Westfälischen Meisterschaften noch deutlich vor Hoffmann gelegen und auch die Langstrecke bei den Kreis-Cross überlegen gewonnen hatte. Auch der Berglaufspezialist kam mit dem schweren Boden gut zurecht und lief ein gleichmäßiges Rennen, lag zu Beginn der dritten von sieben Runden an 16. Position, stets mit etwa 13 bis 15 Sekunden Rückstand auf Hoffmann. Jenne kämpfte sich dann noch zwei Plätze weiter nach vorne und belegte mit nur 18 Sekunden Rückstand auf Hoffmann den 14. Platz.
Frederik Jonas Wehner kommt immer besser in Schwung
Das Zünglein an der Waage sollte nun Frederik Jonas Wehner sein. Dass der Alchener ebenfalls ein guter Crossläufer ist, hatte er im Vorjahr bei der DM in Löningen gezeigt, als er im Rennen der Männlichen Jugend U23 nach einem spannenden Finish den 6. Platz belegte, aber die Qualifikation für die Crosslauf-Europameisterschaften in Italien um ganze zwei Sekunden verpasste. Die große Frage war, wie würde sich Wehner nach langer Verletzung, reduzierten Umfängen und nach nur kurzem Trainingsaufbau gegen die starke Konkurrenz behaupten können? Dass er wieder gut im Tritt ist, hatte er bei den Kreis-Cross gezeigt. Auch in Perl zeigte er wieder ansteigende Form, lag Anfangs sogar an 19. Position und lief am Ende in 31:02 Minuten auf den 24. Platz und lag damit acht Sekunden vor dem 29:40 Minuten-Läufer Tobias Ritter von der LG Telis Finanz Regensburg. Julian Pulte belegte in 34:14 Minuten den 54. Platz.
Seniorenmannschaft des RSV Daadetal holt ebenfalls Bronze
In Perl am Start waren auch drei Seniorenläufer des RSV Daadetal. Im Rennen über 4,35 Kilometer belegten Hermann Roth in 18:15 Minuten den 8. und Bernd Brenner den 11. Platz in der Altersklasse M65. Hans-Joachim Fries lief in 21:01 Minuten auf Rang 13 in der Klasse M70. In der Mannschaftswertung der M65-M90 belegte das RSV-Trio hinter dem Sieger SVG Ruhstorf/Rott (13 Pkt.) und der LG Allgäu (14. Pkt.) den dritten Platz mit 51 Punkten. Über die gleiche Strecke belegte Leonie Ermert in der Klasse WJU20 in 21:14 Minuten den 41. Rang.
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