Fabian Jenne knackt die „Schallmauer“ von 30 Minuten

Fabian Jenne (hier beim Asdorf-Lauf des VfL Wehbach Ende Januar) ist derzeit in Topform: Der Langstreckler der SG Wenden lief beim 43. Straßenlauf um das „Bayer-Kreuz“ in Leverkusen in 29:43 Minuten erstmals unter 30 Minuten.

LEVERKUSEN. Er gehört sicherlich zu den schnellsten Straßenläufen in Deutschland. Jahr für Jahr zieht der Rundkurs über 10 Kilometer beim Straßenlauf um das Bayer-Kreuz“ die Langstreckenläufer aus der ganzen Republik magisch an. Die 43. Auflage des Rennens in Leverkusen gewann in diesem Jahr Nils Voigt (TV Wattenscheid) in 28:32 Minuten, insgesamt blieben vier Läufer unter 29 Minuten. Auch die Leistungsdichte dahinter ist enorm: So waren 69. Läufer und die Frauensiegerin Elena Burkard (LG Nordschwarzwald/31:51 min.) schneller als 33 Minuten!

Fabian Jenne schon in Wehbach nah an der 30-Minuten-Marke

Wie schon in den Jahren zuvor gingen auch diesmal wieder etliche heimische Spitzenläufer in Leverkusen auf Bestzeitenjagd. Allen voran die schnellen Männer der SG Wenden. Vor allem Fabian Jenne hatte wieder einmal mit der Schallmauer von 30 Minuten geliebäugelt. Dass er ein ordentliches Pfund drauf hat und in der Form seines Lebens ist, das zeigte er bereits bei seinem Start-Ziel-Sieg Ende Januar beim Ausdauer-Cup-Lauf in Wehbach, als er im Alleingang ohne Mitstreiter gewann und seine neue Bestzeit auf 30:21 Minuten herunterschraubte. Auch die Trainingsergebnisse hatten angedeutet, dass bei dem in diesem Jahr 35-Jährigen noch mehr drin ist.

Hohes Tempo: M35-Westfalenrekord als Durchgangszeit

In Leverkusen wollte er nun, trotz der zu warmen Temperaturen von 20 Grad, endlich die Schallmauer von 30 Minuten durchbrechen und so ging er das Rennen in der ersten Spitzengruppe überaus forsch an. Den ersten Kilometer in 2:48 Min. (!) und bei 3 Kilometer standen exakt 8:35 Minuten auf der Uhr. „Meine Güte, das war schnell. Ich hatte mich schon gefragt, ob das wohl gutgeht“, erklärte Trainer Egon Bröcher, der wieder als Betreuer an der Strecke stand. Bröcher hatte Jenne darauf die Order gegeben, sich in die zweite Gruppe zurückfallen zu lassen, um so etwa Kräfte für die zweite Rennhälfte zu sparen. Wie schnell er unterwegs war zeigt die Tatsache, dass er die ersten 5 Kilometer in 14:39 Minuten einzeln sogar schneller gelaufen war als jemals zuvor – zudem bedeutet die Durchgangszeit von 14:39 Minuten auch einen neuen Westfalenrekord in der Altersklasse M35. Die alte Bestmarke hatte übrigens sein Vereinskollege Simon Huckestein (14:44 min.) gehalten. Auch auf den letzten Kilometern kam kein Einbruch und Jenne lief als Neunter in 29:43 Minuten eine deutlich Bestzeit und stellte damit auch den zweiten M35-Westfalenrekord innerhalb eines Rennens auf. Glücklich über seinen Erfolg erklärte Jenne nach dem Rennen: „Zwischendurch hatte ich mal einen Hänger, aber hinten raus lief es wieder ganz gut.“ 

Huckestein, Giese und Schräder unter 31 Minuten

Zweitschnellster Läufer der SG Wenden war Simon Huckestein. 30:28 Minuten (1. M40) bedeuten für ihn zwar keine Bestzeit, aber der Butzbacher zeigte sich dennoch zufrieden. Während des Rennens war er zusammen mit seinen Teamkameraden Marco Giese und Manuel Schräder unterwegs. Das Rennen am Bayer-Kreuz war für beide ein gutes Pflaster: Der Olper Marco Giese lief mit 30:31 Minuten (5. M30) eine neue Bestzeit und auch Manuel Schräder war mit 30:45 Minuten (7. M30) so schnell wie noch nie über diese Distanz. Zur Freude von Trainer Egon Bröcher blieben Fabian Jenne, Simon Huckestein und Marco Giese auch unter der Norm für die Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter auf der Bahn (30:40 min.). Am kommenden Samstag will auch noch Frederik Wehner diese Hürde nehmen, denn der Alchener will in Salzkotten ebenfalls erstmals die 30-Minuten-Marke unterbieten. 

63-jähriger Dieter Müller (TuS Deuz) wieder stark

Schnelles Läuferpaar: Dieter Müller und Gabi Müller-Scherzant. ©Foto: privat

Auch zwei Läuferinnen der SG Wenden waren am Start. Christl Dörschel wurde in 39:06 Minuten Dritte in der AKW45 und Maja Krause lief im zweiten 10-Kilometer-Lauf nach 41:54 min. ins Ziel. Eine beachtliche Leistung zeigte auch der ehemalige Spitzenläufer Dieter Müller (TuS Deuz), der 1991 im Trikot der LAG Siegen seine 10-Kilometer-Bestzeit von 29:51,89 Minuten gelaufen war. Der mittlerweile 63-Jährige lief in 38:33 Minuten ein starkes Comeback und belegte den 3. Platz in der M60. Ehefrau Gabi Müller-Scherzant (ebenfalls TuS Deuz) lief in 43:33 Minuten zum Klassensieg in der W55. Der Betzdorfer Dennis Heiter (Milers Colonia) lief mit 36:31 Minuten (68. MHK) ebenfalls eine gute Leistung.

Alle Ergebnisse – HIER

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