Freiburg. Nach 2014 und 2019 fanden die Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften bereits zum dritten Mal in Freiburg statt. Eingebettet im Freiburg-Marathon hatte der Veranstalter eine Großveranstaltung mit 12.300 Teilnehmern auf die Beine gestellt, die den Deutschen Meisterschaften einen angemessenen Rahmen verschaffte. Die äußeren Bedingungen waren mit Regen, böigem Wind und Temperaturen von 10 Grad nicht gerade optimal – schnelle Zeiten erzielten die Läuferinnen und Läufer aber dennoch. Mit Marathon Europameister Richard Ringer (1:01:44 Std.) und Miriam Dattke (1:10:47 Std.) gewannen die klaren Favoriten den Titel bei den Männern und Frauen.
Simon Huckestein und Fabian Jenne mit Bestzeiten
Mit einer vergleichsweise kleinen Besetzung war die SG Wenden am Start. Einen Platz in den Topten hatte Trainer Egon Bröcher für die Mannschaftswertung bei den Männern als Minimalziel ausgegeben – am Ende wurde es mit dem 10. Platz unter insgesamt 72 gestarteten Mannschaften eine Punktlandung. Schnellster heimischer Läufer war Simon Huckestein. Der in Butzbach lebende Triathlet kam auf Platz 15 im Gesamteinlauf und Platz 4 in der M35 ins Ziel und stellte in 1:07:17 Stunden eine neue persönliche Bestzeit auf. Kurz dahinter zeigte auch Vereinskollege Fabian Jenne eine starke Leistung: Die persönliche Bestzeit von 1:07:50 Stunden bedeuteten den 22. DM-Platz in einem stark besetzten Feld. Der ebenfalls in Butzbach lebende Triathlet Michael Victor (1:14:19 Std.) komplettierte das Mannschaftsresultat (3:29:40 Std.).
46-jährige Christl Dörschel läuft in 1:25:17 Stunden zu Silber
Bei den Frauen der SG Wenden sorgte Christl Dörschel für das beste Ergebnis aus heimischer Sicht: Die 46-Jährige lief in 1:25:17 Stunden ein starkes Rennen und musste sich in der Altersklasse W45 nur der überragenden Jana Kappenberg (LSF Münster/1:18:19 Std.) geschlagen geben. Vereinskollegein Rebecca Huckestein, die den Fokus weiterhin auf den Triathlonsport legt, lief den Halbmarathon in 1:35:10 Stunden. Leider war die Frauenmannschaft der SG Wenden durch die kurzfristig krankheitsbedingten Ausfälle von Steffi Osthoff und Annika Vössing „geplatzt“.
Müller-Scherzant trotz Achillessehnen-Problemen DM-Dritte
Mit einem großen Aufgebot von 12 Aktiven war der TuS Deuz im Breisgau gut vertreten. Durch Krankheiten, Verletzungen und Trainingsrückstand hatte Trainer Dieter Müller die Aussichten auf vordere Plätze schon im Vorfeld als eher gering eingestuft. Aber auf Ehefrau Gabi Müller-Scherzant als einzige weibliche Teilnehmerin im Trikot des TuS Deuz war wieder einmal Verlass. Trotz monatelanger Achillessehnenprobleme, die ein umfangreiches Training im Vorfeld der Deutschen Meisterschaft unmöglich machten, stellte sie sich der starken W50-Konkurrenz. Noch am Vorabend von Vereinskollegin und Physiotherapeutin Lea Laufer an Wade und Ferse getaped, zeigte die 53-Jährige trotz der widrigen Wetterbedingungen ein starkes Rennen. Mit 1:29:26 Stunden belegte sie den 3. Platz in der W50 und durfte sich bei der Siegerehrung über die Bronzemedaille freuen.
Viktor Horch schnellster „Deuzer“ in 1:14:46 Stunden
Zum Leidwesen der Deuzer hatte der DLV bei dieser Meisterschaft die Einteilung der Altersklassen bzgl. Mannschaftswertungen geändert. Anstatt einer M40/45 Wertung, wo der TuS Deuz Titelanwärter gewesen wäre, hatte man die Altersklasse M35 noch hinzugenommen. So blieb der Männermannschaft des TuS Deuz trotz starker Endzeiten am Ende mit 3:51:56 Std. nur der undankbare 4. Platz. Schnellster Deuzer war wieder Viktor Horch (1:14:46 Std./7. M40) aus Niederschelden vor Christian Becker (1:16:56 Std./ 10. M40), der trotz der widrigen Umstände eine persönliche Bestzeit erzielte. Komplettiert wurde das Trio von Thomas Lorsbach, der mit 1:20:52 Std. (20. M40) ebenfalls überzeugte. Als „Backup“ und vierter Mann stand Folker Schepp (1:23:53 Std./25. M40) zur Verfügung.
Brockfeld schneller als Olympiasieger Baumann – Natzke mit Comeback
In der ausgesprochen stark besetzten Mannschaftswertung M50-M60 musste der TuS Deuz in diesem Jahr mit Platz 7 (4:16:15 Std.) unter 13 Mannschaften zufrieden sein. Das Deuzer Team in der Besetzung Andreas Senner (1:23:39 Std./14.M50), Stefan Brockfeld (1:23:52 Std./14. M55) und Dr. Andreas Rottler (1:29:11 Std./20. M55) war aus unterschiedlichen Gründen (noch) nicht in Bestform. Einen ganz besonderen Erfolg konnte Stefan Brockfeld allerdings verbuchen. In der M55-Wertung ließ er den ehemaligen 5.000-Meter-Olympiasieger und Deutschen Rekordhalter über 3.000, 5.000 und 10.000 Meter, Dieter Baumann (58 Jahre/LAV Stadtwerke Tübingen/1:26:36 Std.) hinter sich. Nach einigen Jahren verletzungsbedingter Wettkampfabstinenz feierte der Dreis-Tiefenbacher Holger Natzke in Freiburg ein erfolgreiches Comeback. Mit guten 1:31:30 Std. belegte er den 7. Platz in seiner neuen Altersklasse M65.
Lea Laufer gewinnt 10-Kilometer-Rennen und schlägt Vorjahressiegerin
In Freiburg wurde zudem ein 10-Kilometer-Rennen angeboten. Hier wurde die wieder im Aufbautraining befindliche Liebenscheiderin Lea Laufer in 42:40 Minuten knapp vor der Vorjahressiegerin Alicia Moser (42:46 min.) schnellste Frau. Nach guten Trainingsleistungen war Jonas Winkel mit seinen 35:50 Minuten (4. Platz) nicht ganz zufrieden, David Nierstenhöfer blieb nur vier Sekunden über der 40-Minuten-Marke.