Rodgau/Wenden. Simon Huckestein von der SG Wenden hat im 10-Kilometer-Straßenlauf erstmals die Schallmauer von 30 Minuten durchbrochen. Im Rahmen der 41. Rodgauer Winterlaufserie stellte der 36-Jährige als klarer Sieger in 29:55 Minuten am vergangenen Samstag eine neue persönliche Bestzeit auf. Damit ist der in Dortmund geborene, in Olpe aufgewachsene und nun seit einigen Jahren in Butzbach lebende Ausdauersportler nach Eyob Solomun (29:25 min./2016) und Tim-Arne Sidenstein (29:50 min./2014) der dritte Läufer der SG Wenden, der die begehrte Schallmauer durchbrochen hat.
„Ich hatte eigentlich gar nicht mit
Simon Huckestein, SG Wenden
so einer schnellen Zeit gerechnet!“
Simon Huckestein, Triathlet im Team von Wetterau-Friedberg, der bei Leichtathletik-Wettkämpfen weiterhin für die SG Wenden startet, hatte den Straßenlauf eigentlich nur aus dem vollen Triathlon-Training heraus absolviert – der schnelle Zehner sollte lediglich eine Standortbestimmung werden. „Ich hatte eigentlich gar nicht mit so einer schnellen Zeit gerechnet“, erklärte im Gespräch mit Laufen57. Kurz vor dem Start hatte ihn dann aber sein Trainer Mario Schmidt-Wendling nochmal „heiß“ gemacht mit den Worten: „Du hast gut trainiert, die Daten sprechen dafür, dass du einen Schnitt von 3 Minuten pro Kilometer laufen kannst. Riskier doch mal ‚was!“
Gleichmäßige 1.000-Meter-Splits von 3 Minuten
Und obwohl die Bedingungen mit einem böigen Wind nicht eben optimal waren und auch die Konkurrenz bereits nach einem Kilometer abreißen lassen musste, so lief es bei Huckestein dann doch wie am Schnürchen. „Ich habe von Anfang an gemerkt, das läuft richtig gut. Jeder Kilometer in 3 Minuten, die 5-Kilometer-Marke in 14:58 Minuten. Ab Kilometer 6 war es dann schon Arbeit, als dann aber kurz vor dem Ziel die Uhr immer noch eine 29er Zeit angezeigt hat, da habe ich nochmal die Kräfte mobilisiert und einen Schlussspurt hingelegt.“ In 29:55 Minuten lag er klar als Gesamtsieger vorn, der Zweitplatzierte, Julian Beuchert von LAZ Mosbach-Elztal, hatte in 31:11 Minuten über eine Minute Rückstand.
„Ich sehe mich nicht mehr als Läufer“
Triathlet Simon Huckestein
Simon Huckestein hat in diesem Jahr vor allem die Duathlon-EM (10. April) sowie die Triathlon-Challenge Roth im Fokus. Lediglich die NRW-Meisterschaften auf der Straße über 10 Kilometer stehen noch auf dem Plan, „vielleicht geht da noch etwas wenn ich richtig ausgeruht bin“, so Huckstein. Die Leistungssteigerung des ehemaligen Top-Mittelstrecklers der SG Wenden – der vor 15 Jahren zur Deutschen Spitze zählte und mit Bestzeiten von 1:48,20 Minuten (800 Meter/2007), 2:22,34 Minuten (1.000 Meter/2007), 3:42,42 Minuten (1.500 Meter/2007) aufwarten kann – ist vor allem auf den erhöhten Trainingsumfang im Ausdauerbereich zurückzuführen. „Ich habe viel Grundlage trainiert, Radfahren, Schwimmen, auch Skilanglauf, es geht gut voran.“ Auf die Frage, welche Ziele er in diesem und in den nächsten Jahren im Laufsport hat, erklärte er mit einem Schmunzeln: „Ach, ich sehe mich nicht mehr als Läufer. Mein Augenmerk liegt auf dem Triathlon, alles andere sind dann willkommene Nebeneffekte. So wie diese Zeit jetzt über 10 Kilometer.“