Starker Doppelpack: Jenne und Wehner laufen unter 29:30 min.

Fabian Jenne (vorne) und Frederik Wehner (hier beim Herdorfer Goetzelauf 2024) stürmten beim Straßenlauf in Salzkotten zu neuen Bestzeiten über 10 Kilometer. ©Foto: Frank Steinseifer

SALZKOTTEN. Zwei Langstreckler der SG Wenden laufen in die aktuelle Deutsche Spitze im Straßenlauf über 10 Kilometer: Beim 32. Sälzerlauf in Salzkotten stellten Fabian Jenne mit der Siegerzeit von 29:25 Minuten und sein Trainingspartner Frederik Wehner mit 29:28 Minuten neue persönliche Rekorde auf und liegen mit ihren Laufzeiten in der aktuellen Deutschen Bestenliste (Stand: 18. März) auf Rang 5 und 6.

Die Saison ist noch jung, doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass das Leichtathletikjahr 2025 für die Langstreckler der SG Wenden ein ganz besonderes werden könnte. Denn soviel steht nach den ersten Straßenrennen und vor allem den starken Resultaten vom vergangenen Wochenende beim 32. Sälzerlauf in Salzkotten über 10 Kilometer fest: Mit den „Rothemden“ aus dem Sauerland wird bei den nächsten Deutschen Meisterschaften wieder auf dem Podest zu rechnen sein. Vor allem Fabian Jenne ist in der Form seines Lebens. Das zeigte er bereits bei seinem Start-Ziel-Sieg Ende Januar beim Ausdauer-Cup-Lauf in Wehbach, als er den „Slalomlauf“ durch den großen Läuferpulk im Alleingang gewann und seine neue Bestzeit auf 30:21 Minuten herunterschraubte. Beim Straßenlauf „Rund um das Bayer-Kreuz“ in Leverkusen knackte Jenne dann erstmals die 30-Minuten-Marke und stellte in 29:43 Minuten eine deutlich Bestzeit sowie einen M35-Westfalenrekord auf (wir berichteten). Dass er derzeit noch stärker ist, das ahnte der Ottfinger Egon Bröcher, seit vielen Jahren Erfolgscoach bei der SG Wenden, bereits zu diesem Zeitpunkt und erklärte: „Er wird beim Straßenlauf in Salzkotten für seinen Trainingspartner Frederik Wehner die Tempoarbeit bis 5 Kilometer übernehmen. Wenn’s gut läuft, dann könnte er die Zeit von Leverkusen nochmal toppen.“

Letzter Kilometer in 2:47 Minuten!

Und so kam es dann auch: Nur eine Woche nach dem Rekordrennen von Leverkusen bei etwas zu warmen Temperaturen landete Fabian Jenne beim 32. Sälzerlauf in Salzkotten über 10 Kilometer den nächsten großen Coup und zog auch noch seinen Trainingspartner zur neuen Bestzeit. Bei optimalen Temperaturen von 8 Grad sorgte Jenne vom Start weg für das Tempo, Wehner hängte sich in den Windschatten und nach 14:50 Minuten für die ersten 5 Kilometer steigerte das Duo nochmals das Tempo. Nach einem letzten Kilometer in 2:47 Minuten (!) siegte Fabian Jenne in neuer Bestzeit von 29:25 Minuten, war damit nochmal 18 Sekunden schneller als sieben Tage zuvor in Leverkusen, verbesserte den eigenen M35-Westfalenrekord nochmals und stellte sogar exakt den Olper Kreisrekord von Eyob Solomun aus dem Jahr 2016 ein. Jenne: „Ich hatte gehofft, dass es nach Leverkusen noch etwas schneller geht. Dass es aber so gut lief, damit hatte ich echt nicht gerechnet. Jetzt halte ich in diesem Jahr nichts mehr für unmöglich.“

Nur drei Sekunden dahinter folgte der Alchener Freddi Wehner, der in 29:28 Minuten nicht nur erstmals deutlich unter der 30-Minuten-Marke blieb, sondern seine persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr um über eine Minute verbesserte. Auch er war überrascht, dass es so gut lief, denn bis einen Tag vor dem Rennen hatte er noch mit einer Erkältung zu kämpfen. „Doch es lief dann richtig gut. Wir sind ja allein vorneweg gelaufen und hatten eigentlich gar kein richtiges Feld das uns pushen konnte. Erst auf den letzten Metern wollten dann meine Beine nicht mehr und Fabian hatte den besseren Endspurt.“

„Wir hatten schon einige Jungs,
die die 10 Kilometer unter 30 Minuten gelaufen sind,
aber gleich zwei in einem Jahr so deutlich,
das hat es noch nicht gegeben!“

Trainer Egon Bröcher

Trainer Egon Bröcher freute sich über die erneute Leistungssteigerung von Jenne und Wehner, die sich aber bereits im Training angebahnt hatte: „Wir hatten in den vergangenen Jahren mit Tim-Arne Sidenstein, Eyob Solomun, Jonas Hoffmann und Simon Huckestein schon einige Jungs, die die 10 Kilometer unter 30 Minuten gelaufen sind, aber gleich zwei in einem Jahr so deutlich, das hat es noch nicht gegeben.“ Bei der Langstrecken-DM über 10.000 Meter auf der Bahn in Hamburg am 3. Mai wird nach jetzigem Stand mit Fabian Jenne (29:25 min.), Freddi Wehner (29:28 min.) und Marco Giese (30:31 min.) ein Trio der SG Wenden ein gehöriges Wörtchen um die Medaillenvergabe in der Mannschaftswertung mitreden. Vierter Mann wäre da noch Manuel Schräder, der zuletzt in Leverkusen mit 30:45 Minuten die DM-Norm nur um 5 Sekunden verpasst hat. Der Westerwälder Triathlet müsste sich bis zum Meldeschluss am 20. April (Nachmeldeschluss am 30. April) noch mit einer Zeit unter der DM-Norm qualifizieren. Trainer Egon Bröcher: „Er klagte zuletzt über Knieprobleme. Wenn er jedoch fit ist, dann traue ich ihm eine Zeit von 30:20 Minuten zu.“ Zählt man jetzt auch noch Jonas Hoffmann hinzu, der sicherlich auch ohne spezifisches Lauftraining eine Zeit von 29:30 bis 29:40 Minuten laufen könnte, sich aber voll auf den Triathlonsport konzentriert, so hätten die Wendener derzeit drei Läufer mit dem Vermögen um 29:30 Minuten im Team und damit noch größere DM-Chancen. Doch die Konkurrenz aus Tübingen, Regensburg und Leverkusen sind mindestens genauso schnell, wenn nicht noch stärker einzuschätzen.

Judith Hacker läuft starke Bestzeit in 36:32 Minuten

Das erfolgreiche Team der SG Wenden beim 32. Sälzerlauf in Salzkotten über 10 Kilometer – hinter Reihe (v.l.): Frederik Wehner, Fabian Jenne, Steffi Osthoff, Liv Behle, Christian Rüsche – vorne (v.l.): Christl Dörschel, Judith Hacker und Maja Krause. Foto: Verein

In Salzkotten erzielten weitere Läufer der SG Wenden gute Resultate. Christian Rüsche hatte eine neue Bestzeit drin, doch nachdem er aufgrund von Überrundungen den Abzweig zum Ziel übersehen hatte und so etwa 600 Meter zu viel gelaufen war, blieb bei ihm die Uhr nach 35:30 Minuten stehen.  Doch nicht nur die Wendener Männer liefen Bestzeiten. Als Dritte Frau im Ziel blieb Judith Hacker in 36:32 Minuten 26 Sekunden unter ihrer bisherigen Bestzeit (36:58 min./Saarbrücken 2022). Ein starkes Rennen lief auch Stefanie Osthoff, die in 37:46 Minuten (2. W35) nahe an ihre Bestzeit (37:33 min./Leverkusen 2018) herankam. Auch Christel Dörschel zeigt sich mit ihrer Zeit von 38:25 Minuten (1. W45) zufrieden. Auch sie hatte zunächst den Abzweig zum Ziel verpasst, dies aber zum Glück schnell realisiert. Maja Krause (39:26 min.) und Liv Behle (39:33 min.) werden den Lauf sicherlich auch nicht so schnell vergessen, beide blieben zum ersten Mal unter der 40-Minuten-Marke.

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