Yohannes Hailu Atey (TuS Deuz) Zweiter beim 44. Hermannslauf

Die Sieger des 44. Hermannslauf (von links):
Die Sieger des 44. Hermannslauf (v. l.): Yohannes Hailu Atey (2./TuS Deuz), Sieger Florian Reichert (ARCTERYX-Salomo) und Elias Sansar (LG Lage Detmold Bad Salzuflen).       Foto: Oliver Schwabe/Westfalenblatt

Bielefeld. Der 44. Hermannslauf in Bielefeld hatte auch in diesem Jahr wieder großen Zulauf. Bei dem Traditionslauf kamen insgesamt 5.556 Läufer ins Ziel, darüber hinaus gab es 600 Wanderer ohne Zeitmessung. Mit im Teilnehmerfeld Läufer des TuS Deuz sowie eine 10-köpfige Gruppe von :anlauf Siegen. Herausragend die Leistung von Yohannes Hailu Atey, der auf der schweren Strecke Zweiter wurde.

Beim 44. Hermannslauf ging der TuS Deuz mit einer schlagkräftigen Gruppe an den Start und konnte mit dem Sieg in der Mannschaftswertung bei insgesamt 284 gewerteten Teams ein überragendes Ergebnis erzielen. Die Strecke führte vom Hermannsdenkmal quer durch den Teutoburger Wald bis hin zur Sparrenburg in der Bielefelder Innenstadt, wobei auf einer Länge von 31,1 Kilometern in der Summe 568 Meter Aufstieg und 774 Meter Abstieg bei unterschiedlichsten Bodenbeschaffenheiten (Waldboden, Asphalt, Sand und sogar Kopfsteinpflaster) zu überwinden waren.

Yohannes Hailu Atey nach Sturz noch Zweiter

Das beste Ergebnis erzielte Yohannes Hailu Atey vom TuS Deuz, der nach seinen zwei kürzlich absolvierten Halbmarathon-Wettkämpfen in Husum und Bonn leicht angeschlagen an den Start ging. Er setzte sich direkt an die Spitze des Feldes und legte ein hohes Tempo vor, stürzte jedoch auf einer Bergabpassage nach 3 Kilometern unglücklich und zog sich dabei Schürfwunden am rechten Knie zu. Trotzdem übernahm er wieder schnell die Führungsposition und lieferte sich auf den folgenden Kilometern einen harten Kampf mit dem achtfachen Seriensieger Elias Sansar (LG Lage Detmold). Im Mittelteil des Rennens konnte er sich nach einigen Tempowechseln von diesem lösen und einen kleinen Vorsprung herauslaufen. Erst bei Kilometer 29 wurde er vom späteren Sieger Florian Reichert (Team Arcteryx Salomon) überholt, der sich das Rennen perfekt eingeteilt hatte. Mit einem Rückstand von knapp 40 Sekunden lief Atey bei seinem Hermannslauf-Debüt als Gesamtzweiter von insgesamt 4.330 gewerteten Läufern in einer herausragenden Zeit von 1:47:03 Stunden (31,1 km) ins Ziel.

Tim Dally auf den letzten Metern zum Ziel des 44. Hermannslauf. Foto: Oliver Schwabe/Westfalenblatt
Tim Dally auf den letzten Metern zum Ziel des 44. Hermannslauf. Er belegte Platz 6 im Gesamteinlauf.   Foto: Oliver Schwabe/Westfalenblatt

Tim Dally (TuS Deuz) hatte sich nach seinem 9. Platz im Vorjahr wieder ein Top10-Resultat vorgenommen und ging gut vorbereitet an den Start. Obwohl er das Rennen sehr zügig begann und die ersten 10 Kilometer in 34:20 min. zurücklegte, war die Spitzengruppe relativ früh davongezogen und so lief er auf Position sechs liegend lange Zeit ein einsames Rennen. Beim Aufstieg zum Tönsberg nach etwa 15 Kilometern holte er den Kenianer Stanley Kipkogei (SuS Phönix Bielefeld) ein, welchen er jedoch aufgrund von Seitenstechen kurz vor der Halbmarathonmarke wieder ziehen lassen musste. Im Ziel nach 1:53:14 Stunden freute sich Tim Dally über Gesamtplatz 6 (2. M30), damit steigerte er sich gegenüber dem letztem Jahr um fast drei Minuten.

Der dritte Deuzer Athlet im Ziel war Andreas Senner, der die ersten 10 Kilometer in 37:30 min. zurücklegte, aber im folgenden Mittelteil dann eine kleine Schwächephase überstehen musste. Allerdings hatte er sich seine Kräfte sehr gut eingeteilt und konnte somit im weiteren Verlauf des Rennens noch zulegen. Nachdem er auf den letzten 5 Kilometern noch sechs Positionen gutgemacht hatte, erreichte er das Ziel an der Sparrenburg nach 2:03:43 Stunden auf Gesamtplatz 19 und schrammte mit Platz 4 in der M45 nur knapp an einer Podestplatzierung vorbei.

Nur ein paar Minuten länger für den anspruchsvollen Kurs benötigte Lars Brandenburger (TuS Deuz), der erst seit etwa einem Jahr wieder ambitioniert trainiert. Zudem konnte er in den letzten Wochen aufgrund einer Zerrung sein Trainingspensum nicht optimal durchziehen. Der ehemalige Mittelstreckler ging das Rennen sehr zügig an und lag zunächst vor Andreas Senner, musste aber im letzten Drittel wegen muskulärer Probleme etwas das Tempo drosseln. Trotzdem kämpfte er sich bei seinem Hermannslauf-Debüt, getragen durch die Zuschauermassen an der Strecke, noch in einer ordentlichen Zeit von 2:07:10 Stunden ins Ziel und landete damit auf Position 37 (6. M40).

Nachdem Nils Wagner seinen Start verletzungsbedingt abgesagt hatte, wurde das 5er-Team des TuS Deuz schließlich von Anna Schneider komplettiert, die nach ihrem längeren Kanada-Aufenthalt in den letzten Monaten wieder gut in Form gekommen war. Sie lief nach schnellem Beginn und acht Minuten für die ersten beiden Kilometer ein relativ gleichmäßiges Rennen und war auf der Zielgeraden sogar noch in der Lage, einen echten Sprint hinzulegen. Trotz fehlender Streckenkenntnis und wenigen langen Läufen in der Vorbereitung erzielte die Spezialistin für anspruchsvolle Wald- und Trailläufe mit Gesamtplatz 17 von 1226 gewerteten Läuferinnen in einer Zeit von 2:26:25 Stunden ein sehr gutes Ergebnis und machte damit den Mannschaftstriumph des TuS Deuz perfekt. Das Deuzer Team lag in einer Gesamtzeit von 10:17:32 Stunden über acht Minuten vor der Mannschaft des LV Oelde und fast 18 Minuten vorm drittplatzierten Team, dem TuS Eintracht Bielefeld.

Beim 44. Hermannslauf war auch eine große Laufgruppe von :anlauf Siegen mit dabei, angeführt von Trainerin Heike Schürbusch. Hier die Ergebnisse im Überblick:

86. M40  Michael Kern 2:37:32 Std.
45. M60  Ludger Kobalz 3:01:17
82. W40  Hala Sahli 3:17:14
104. WHK  Lea Frank 3:20:37
63. W50  Heike Schürbusch 3:20:39
440. M40  Nikolai Zaydowicz 3:23:35
631. M45  Carsten Hermann 3:24:32
105. W40  Nadine Hermann 3:24:33
632. M45  Maik Kohlmetz 3:24:34
470. M40  Sascha Belz 3:29:55

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